Nachdem mein erster 900er im November 2011 mit dem frisch überholtem Motor verunfallt war, ergab sich eine glückliche Fügung: unweit HH wurde Anfang 2017 eine große Oldtimer-Sammlung
aufgelöst, und in dieser stand ein sehr gut erhaltener 900 Turbo 16 (kein echter 16 S, erkennbar an der km/h Angabe im Fahrzeugschein) mit Aerobeplankung ohne Motor. Gekauft, mit meinem inzwischen erworbenen CSE getrailert, den frisch überholten Motor, Matrix-Kat und die gut erhaltene
Lederausstattung aus dem verunfallten von der Saabgarage in den neuen einbauen lassen, fertig. Und dann hatte ich einen besseren 16 S als vorher. Für 5 Jahre wurde dieser dann mein
Alltagswagen.
Es handelte sich um einen MJ 1989, EZ 01/1990, odoardograu mit ursprünglicher Velours-Lederausstattung und (trara) rissfreiem Armaturenbrett. Dazu
kam die übliche Turbo-Ausstattung mit Schiebedach, ZV, el. Fensterheber, ABS, Servo, usw. . Das funktionierte alles (außer der analogen Uhr, es war immer 5 vor 12); Tempomat (beim 9000er hat mich
das immer gestört, beim 900er habe ich den nie vermißt). Die Laufleistung der Karosse betrug nach Aussage des Vorbesitzers (des Inhabers der Oldtimer-Sammlung, in der auch noch weitere Saabs
standen und auch in Oldtimer-Kreisen gut bekannt war, da sie mehrere Hallen umfaßte) beim Ankauf ca. 150 tkm und war seit dem Jahre 2000 trocken untergestellt gewesen. Entsprechend
überdurchschnittlich war der Blechzustand, und bis für die letzte HU kurz vor dem Verkauf mußte ich (im Vergleich z.B. zu meinem Cabrio) trotz Ganzjahresbetrieb nur minimale Schweißarbeiten
ausführen lassen.
Das Coupe war bis Mai 2017 und ca. 50 TKM in meinem Besitz. Beim Verkauf zeigte der eingebaute Austausch-Tacho ca. 314 Tkm, die damit auch in etwa mit der (kolportieren) Gesamtlaufleistung des überholten Motors übereinstimmten.
Der Saab hat sehr viele Touren durch Europa mitgemacht, und es gibt zu viele Erinnerungen, um
diese hier auszuführen. Eine kleine Anekdote war die Geschichte, als meine Freundin und ich innerhalb Deutschlands auf dem Weg zu einer Familienfeier waren und kurz vor dem Ziel ein Reifen
platzte (Schuld war ein Nagel, nicht das Alter des Reifens!). Während ich den (vorschriftsmäßig mit Luft befüllten) Ersatzreifen montierte, rief meine Lebensgefährtin ihre Mutter an, um unsere
Verspätung durchzugeben. Das erste, was die Mutter fragte, war: "Ist wieder etwas mit dem Saab?" . Hmmpf. Meine Stimmung war den ganzen Tag entsprechend gedämpft. Besonders weil es die erste und
einzige Panne bleiben sollte, die wir mit diesem Turbo 16 erleben sollten. Aber wahrscheinlich verzerrte das im Laufe der Jahre angewachsene Ersatzteillager in der Garage meiner "Schwiegermutter
in spe" und die Zeit, die ich während Besuchen bei ihr mit dem Austausch von Teilen verbrachte, das Bild des Saabs als geräumiger und zuverlässiger Reisebegleiter. Und schneller Reisebegleiter.
Der überholte Motor lief stets wie ein Uhrwerk und machte Laune.
Der damalige (junge) Käufer hat den 16 S nicht so lange behalten wie ich, Ende 2019 war er wieder in den Verkaufsbörsen inseriert.
Nachfolgend ein paar Bilder aus der Oldtimer-Sammlung und dem Tag der Abholung.
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